Willkommen bei Caput 4D

Der langjährige Kunstlehrer Bernhard Giger hat das digitale Modellieren eines menschlichen Porträts unter Einsatz von Cinema 4D bereits 2014 in den Lehrplan des Liceo Artistico eingeführt. Das vom Innovationsfonds des Digital Learning Hub Sek II geförderte Projekt Caput 4D hat das Ziel, diesen wertvollen Inhalt einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Die Kompetenz, im digitalen Raum dreidimensional zu modellieren, ist in vielen Bereichen von Vorteil, denn 3D-Modellierung wird heute nicht nur in Disziplinen wie Design und Architektur eingesetzt, die dem Kunstunterricht verwandt sind, sondern beispielsweise auch im Maschinenbau, in der
(Zahn-)Medizin und der Biologie (Paläontologie). Ganz allgemein verbessert das Modellieren am Computer die räumliche Vorstellungskraft.

Die auf der vorliegenden Website versammelten Videos bauen aufeinander auf und führen das Modellieren mit dem Computer in drei Teilen vor: Der erste Teil ist eine Einführung in das 3D Modeling mit Cinema 4D am Beispiel von Tierköpfen. Im zweiten Teil wird ein Charakterbild für Instagram aus Grundobjekten zusammengebaut. Die erklärenden Videos im dritten Teil führen vor, wie ein naturalistischeres Porträt von Grund auf modelliert werden kann. Allen drei Teilen ist gemeinsam, dass sie einen Kopf als Anschauungsgegenstand haben, was dem Projekt den Titel Caput 4D verleiht.

Unsere erklärenden Videos bieten die Möglichkeit, den Unterricht werkstattmässig zu gestalten und zu differenzieren: Die Schüler*innen arbeiten selbstorganisiert mit den Videos, die sie mit Kopfhörern auf dem Handy oder am Computer in einem kleinen Fenster verfolgen. Da die digitalen Vorkenntnisse der Gymnasiast*innen erfahrungsgemäss sehr unterschiedlich sind, ist ein Vorteil der Videos, dass die Schüler*innen jeweils in ihrem individuellen Tempo arbeiten können. Entsprechend hat der vermehrte Einsatz von aufgezeichneten Unterrichtseinheiten während der Pandemie gezeigt, dass es dem Lernprozess förderlich ist, Lernenden mit erklärenden Videos die Möglichkeit zu bieten, einzelne Sequenzen mehrfach anzusehen. Gleichzeitig ist der Gewinn für die Lehrperson, dass diese die einzelnen Schritte nicht im Plenum erklären muss. Vielmehr hat sie so den Rücken frei, um die Schüler*innen individuell zu unterstützen.

Die Umsetzung eines so traditionsreichen und relevanten Inhalts wie dem menschlichen Kopf mit einem zukunftsweisenden Medium wie Cinema 4D entspricht unserer Meinung nach einem nachhaltigen Verständnis von Digitalisierung und verbindet Tradition und Innovation respektive Mensch und Technik. In diesem Sinne empfehlen wir das Analoge und das Digitale zu hybridisieren und unsere erklärenden Videos mit Unterrichtssequenzen zu kombinieren, die abseits von Computer, Tablet und Handy stattfinden.

Mélanie Gallo und Raffaella Troiero